Neuseeland - Tonga2 - Fidschi - Vanuatu - Neukaledonien - Neuseeland2

1. Jänner 2019:

Da bis 7. Jänner die meisten Firmen geschlossen haben, werden wir die nächsten Tage in der Bay of Islands segeln, die eine oder andere Insel besuchen und uns danach wieder mit Fischer Panda und mit Volvo auseinandersetzen.

15. - 22. Jänner 2019:

Wieder in Opua zurück konnte zumindest das 'Black-Box' Problem (MDI-Box) der Volvomotoren - (hoffentlich) gelöst werden. Eine Box - damals in Panama - hat überhaupt nur drei Motorstarts gehalten und war innerhalb eines Tages bereits wieder kaputt! 

Von Sarah, einer deutschen Seglerin, die auf unserer Homepage über unsere Probleme mit den MDI-Boxen gelesen hat und die gleichen Probleme hatte, haben wir die Information bekommen, dass es eine Rückholaktion von Volvo gibt. Sie hat den Recall-Brief gleich mitgeschickt, wofür wir ihr sehr dankbar sind, da wir von der Rückholaktion nichts wussten. Bevor wir die Information von Sarah hatten, waren wir mit einem Volvo-Händler in Auckland in Kontakt, bei dem wir 600 Euro plus Transportkosten für eine MDI-Box bezahlen hätten müssen.

 

Der Volvo-Händler in Opua hat uns innerhalb weniger Tage zwei kaputte MDI-Boxen ausgetauscht. Interessant ist, dass die laut Recall-Schreiben aktuelle MDI-Nummer 23231607 auf der Schachtel außen draufsteht, die MDI-Box in der Schachtel jedoch die Nummer 23195776 hat. Vom Volvo-Händler wurde dazu geantwortet "bei Volvo ist das eben so, es gilt die Nummer auf der Schachtel". Das ist schon seltsam. 

Bezüglich Generator gibt es einen Lichtblick. Eine Firma in Auckland hat angekündigt, dass sie die Wicklungen vom Alternator innerhalb weniger Tage machen kann und noch dazu angeblich besser als Fischer Panda. Ob das wirklich klappt, werden die nächsten Tage zeigen. Diese Lösung würde uns Zeit und Geld sparen, denn Fischer Panda (in Deutschland) müsste - wie erwähnt - den Alternator erst produzieren, hinzu kämen noch beträchtliche Transportkosten. 

Vor einer Woche (18.1.) - ich war gerade mit den Frühstücks-vorbereitungen beschäftigt - hörte ich Erwin sagen: "oh, oh, schwere Verletzung, das muss man nähen" während er ganz fest seine rechte Hand auf die Innenseite des linken Unterarms drückte. Ich schaute die Wunde an - ein ca. 6 cm langer Längsschnitt, durch die Kompression fast blutleer und klaffend - in der Tiefe eine Sehne.

Anfänglich hatte ich Sorge, dass Erwin angesichts der Wunde kollabieren könnte - das Gegenteil war der Fall - er war ganz gelassen und komprimierte mit sterilen Tupfern die Wunde, während ich alles für die Wundversorgung vorbereitete. 

Unsere erste 'Operation' in Lokalanästhesie an Bord!

 

Die Sehne des Flexor Carpi Ulnaris (ein Beugemuskel der Hand) war unverletzt und auch sonst war in der Tiefe nichts beleidigt. Erwin hat großes Glück gehabt, denn das Schweizer Messer, mit dem er sich den Schnitt zufügte, ist neu und sehr scharf. Nicht auszudenken, wenn eine Arterie oder ein Nerv verletzt worden wäre. 

 

- "Die Behandlung von Ingrid war optimal, ich hatte keine Schmerzen und der Heilungsverlauf schaut auch sehr gut aus!" - der dankbare Patient 😊.

1. Februar 2019:

Die nächsten Tage werden wir in Opua verbringen, um noch einige Arbeiten am Boot zu machen bzw. machen zu lassen.

Wenn wir Glück haben, kann auch noch der Generator - quasi im letzten Augenblick - repariert werden, bevor wir nach Auckland segeln, um Inge und Gerhard abzuholen, die uns für drei Wochen besuchen kommen.  

Auf der Rückfahrt von Whangaroa Harbour hörten wir ein 'schleifendes' Geräusch vom Autopiloten, schalteten ihn sofort aus und steuerten die restlichen ca. 30 Seemeilen manuell. Ein Check in Opua hat ergeben, dass Dichtungen zu ersetzen sind (müssen aus Frankreich kommen). Hoffentlich geht es sich noch aus, bevor wir nach Auckland segeln, sonst müssen wir die ca. 120 Seemeilen manuell steuern.

7. Februar: 

Die Dichtungen aus Frankreich sind gekommen und der Autopilot konnte noch rechtzeitig repariert werden. Der Generator leider nicht. Der Alternator wurde heute zwar eingebaut, der Generator konnte aber nicht zum Laufen gebracht werden. Chris von der Firma Seapower vermutet, dass der Inverter kaputt ist. Wir werden in Auckland mit der Firma Enetec (Fischer Panda Vertretung) Kontakt aufnehmen. Hoffentlich können sie uns weiterhelfen. 

10. Februar:

Wieder ist Meerwasser im Generatorraum! Dieses Mal sind es 'nur' 7 Liter. Wir sind inzwischen in der Bayswater Marina in Auckland und haben den Inverter zur Reparatur bei der Firma Enetec. 

18. Februar:

Glück im Unglück: Volker, ein Deutscher und Mitarbeiter der Firma Enetec hat sich unseres Problems angenommen und mit deutscher Gründlichkeit nicht nur die Ursache für den Wassereintritt in den Generatorraum gefunden, sondern konnte auch den Generator ins Laufen bringen - obwohl der Inverter repariert wurde, funktionierte der Generator nämlich noch immer nicht. Letzten Endes musste auch noch die Platine getauscht werden. Nach drei Monaten haben wir endlich wieder einen betriebsfähigen Generator.    

18. März:

Wir haben den nördlichen Teil der Nordinsel nun verlassen und segeln derzeit entlang der Ostküste in Richtung Whangarei. Es gibt einige gute Ankerplätze entlang der Küste, sodass wir, da wir genug Zeit haben, die Nächte nicht durchsegeln müssen. 

25. März - 2. April:

Wir sind in der Marsden Cove Marina am Trockenen. Die Zeit vergeht viel zu schnell und der Regen hilft auch nicht, sodass vor unserer Abreise nicht alle Arbeiten am Boot erledigt werden können. Wir werden daher nach unserem Wien-Aufenthalt noch einige Tage in der Marsden Cove Marina bleiben müssen. 

9. Mai 2019:

Das Monat in Wien war kurz für die lange Liste von Erledigungen, die wir uns vorgenommen hatten. Seit 3. Mai sind wir wieder zurück in der Marsden Cove Marina am Trockenen. Die Arbeiten am Boot gehen ganz gut voran und wir hoffen, bald weg zu können. Bis jetzt haben wir nur einmal Regen gehabt, meist scheint - zumindest zeitweise - die Sonne. Die Tage sind sehr kurz - vor 18 Uhr ist es bereits dunkel, die Sonne geht erst nach 7 Uhr auf. Der Hardstand ist vollgepackt mit Booten und ab 7 Uhr herrscht bereits - auch am Sonntag - emsige Betriebsamkeit. 

Am 16. Mai verlassen wir die Marsden Cove Marina und segeln wieder nach Norden in die Bay of Islands. Das Segeln ist eine reine Freude. Das Boot ist frisch gewachst und poliert und mit dem neuen Antifouling und dem PropSpeed sind wir wieder deutlich schneller. In Neuseeland hatte sich ein extremer Bewuchs gebildet, weshalb wir uns schon nach so kurzer Zeit zu einem frischen Antifouling-Anstrich entschlossen hatten. Eine gute Entscheidung. 

Wir bleiben bis zur Überfahrt nach Tonga in der BOI-Marina in Opua. Wir haben einfach keine Lust zu ankern und mit dem Dinghy herumzufahren - es ist schon recht kühl. 

Tonga

8.-24. Juni 2019: Das Segeln in der Vava'u Inselgruppe war recht angenehm, da durch die geschützte Lage kaum Wellen waren und auch der Wind nicht allzu stürmisch war. Leider hatten wir mit dem Wetter Pech - es regnete oft und zum Teil intensiv. Aber es war warm und die Stimmung war gut. Wir hatten eine schöne Zeit mit Heidi und Hannes. 

Wale hatten wir leider keine gesichtet. In Neiafu haben wir erfahren, dass die Wale derzeit in Tongatapu sind und erst Anfang bis Mitte Juli in der Vava'u Inselgruppe erwartet werden. Schade. 

Der - sehr bescheidene - Tourismus in Tonga ist auf die Buckelwale konzentriert. Sie ziehen seit tausenden von Jahren von der Antarktis Richtung Norden in die wärmeren Gewässer und bleiben von ca. Juli bis Oktober in Tonga (in der Haapai- und Vava'u Inselgruppe), wo die Kälber zur Welt kommen. Es ist sicher ein einmaliges Erlebnis, diese Tiere ganz aus der Nähe zusehen. 

Die Tonganer sind sehr freundliche Menschen, aber alles ist recht bescheiden. Ein Lichtblick für Segler ist das 'Tropicana' (Restaurant) und sein Chef Greg in Neiafu. Das Essen, insbesondere die Fish and Chips, aber auch das selbstgebackene, etwas dünklere Brot, das man auf Bestellung bekommt, sind sehr gut. Greg ist sehr hilfsbereit und steht mit Rat (Information bezüglich Handwerker) und Tat (E-Mail an den Zoll in Fidschi) zur Verfügung.

Fidschi

28. Juni 2019: Ankunft in Fidschi. Das Einklarieren, insbesondere die Biosecurity wegen Felix, war umständlich und mühsam. Ist Felix wirklich so ein gefährliches Raubtier??? Jedenfalls hat uns der E-Mail-Verkehr mit dem Biosecurity Principal Veterinary Officer einiges an Nerven abverlangt.  

Am 9. Juli segeln wir von der Vuda Marina zum Malolo Lailai Island. 

19. Juli: seit 10 Tagen liegen wir an einer Boje der Musket Cove Marina und machen Urlaub mit Stefan, der am 8. Juli nach Fidschi gekommen ist. Wir gehen viel tauchen und genießen die Annehmlichkeiten des Musket Cove Resorts. Das Wetter ist sehr angenehm - auf der Südhalbkugel ist Winter und Trockenzeit - mit tagsüber um die 28°C und viel Sonne. In der Nacht ist es angenehm kühler. 

27. Juli: Seit zwei Tagen sind wir wieder in der Vuda Marina, da Stefan gestern von Nadi (wieder via Brisbane) zurück nach Wien geflogen ist. Sein Urlaub ist leider viel zu rasch vergangen. 

Wir wollen nur so lange wie nötig (Reparatur der Antenne, Rigg begutachten) hier bleiben und dann wieder zum Musket Cove Resort segeln und anschließend die Yasawas besuchen.  

Die Yasawa Inselgruppe hat uns sehr gut gefallen. Die weißen Sandstrände sind wunderschön und das Wasser ist kristallklar. Es waren nicht sehr viele Segelboote unterwegs - vielleicht doch schon etwas entlegen. Wir haben vor den Resorts geankert und waren regelmäßig (nach vorheriger Anmeldung in der Rezeption - weder an der Bar noch im Restaurant wird Bargeld genommen) am Abend essen. Das Personal ist sehr entgegenkommend und gut geschult. Alles läuft sehr entspannt ab. Hektik oder Burn out kennt man hier nicht. Auf den Inseln gibt es, mit Ausnahme von Nanuya Lailai Island, wo es einen Shop für Basics beim Resort gibt, keine Einkaufsmöglichkeiten, Katzenfutter ohnehin nicht. Zwischen den Inseln bzw. den Resorts gibt es einen regen Fährenverkehr, da viele Touristen nur wenige Tage auf den einzelnen Inseln bleiben ('Inselhüpfen' ist sehr beliebt). Die ganz Eiligen nehmen ein Wasserflugzeug. 

Will man auf einer Insel einen Ort besuchen, ist es üblich, zuerst dem 'Chief' des Ortes einen Besuch abzustatten und ein Geschenk (Sevusevu) zu übergeben. Wir haben ein Fläschchen Rum (in Panama für solche Gelegenheiten gekauft) mitgebracht. Die Männer trinken zwar alle Kava, Alkohol wird aber sehr gerne genommen. Wir waren bei einer Familie in ihrem Zuhause. Die Häuser haben zumeist nur einen einzigen Raum (20 - 30 m2), kein Fließwasser, man sitzt auf einer Matte in der Mitte des Raumes, gekocht wird im Freien. Wir waren überrascht und fragten uns, wie die Menschen, die in einem Resort arbeiten und den westlichen Standard und Luxus tagtäglich um sich haben, mit diesem Kontrast umgehen. Vielleicht ist das auch ein Grund, dass es in den Resorts generell kein Bargeld gibt (es macht für die Angestellten einen Unterschied, ob sie das Geld tatsächlich in den Händen halten oder nur die Zahlen auf einer Menü- oder Getränkekarte lesen und mit Belegen hantieren). 

Am 16. September 2019 nehmen wir Abschied von Fidschi und segeln nach Vanuatu. 

Vanuatu

Ursprünglich wollten wir nur zwei Wochen in Vanuatu bleiben und vor allem den aktiven Vulkan Yasur auf der Insel Tanna erleben. Geblieben sind wir vom 20. September bis 24. Oktober, die meiste Zeit in Port Vila, der Hauptstadt. Allerdings nicht ganz freiwillig. Die Einreisebedingungen für Neukaledonien für Felix waren extrem und der anfängliche Kontakt mit der offiziellen Stelle in Neukaledonien war mehr als mühsam. Erst als man merkte, dass wir nicht locker lassen - im Internet wird einem nahegelegt, es mit einer Katze erst gar nicht zu versuchen - bekamen wir konkretere Angaben. Als wir und die Tierärztin in Port Vila dachten, alle Bedingungen seien erfüllt, wurde noch die Chlamydienimpfung verlangt (war ganz klein gedruckt und wurde übersehen, wird nicht einmal in Neuseeland verlangt), die  2 x im Abstand von drei Wochen zu verabreichen ist. Zuletzt klappte der Kontakt mit der Veterinär-Behörde in Neukaledonien per E-mail sogar doch noch recht gut. 

Neukaledonien

27. Oktober 2019: 

Die Überfahrt von Vanuatu nach Neukaledonien war extrem unruhig und konsumierend, aber wir sind froh, dass wir hierher gekommen sind und diesen Flecken Erde mitten im Pazifik nicht ausgelassen haben.  

Anfänglich hatten wir wegen der Quarantäne für Felix Bedenken, diese waren aber unbegründet. Er wurde gut betreut. Stanley, der Tierpfleger, schickte uns Fotos, auf denen Felix am Rücken liegt - was er nur tut, wenn er sich wohl fühlt - und wie er sich von ihm streicheln lässt. Das hatte uns sehr beruhigt. 

In der riesigen Lagune, die die Hauptinsel (ca. 400 km lang) umgibt, gibt es malerische Inseln und Riffe, die Tierwelt steht in weiten Bereichen unter Schutz und ist beeindruckend in ihrer Artenvielfalt und ihrer Zahl, die Korallen sind gesund (keine Bleiche), das Wetter ist perfekt (viel Sonne, frühsommerliche Temperaturen, in der Nacht angenehm kühl), der Pazifik nicht zu kalt. 

Wir gehen fast täglich zum Markt, der nur vormittags (auch sonntags) offen hat, unmittelbar neben der Marina liegt und auf dem man fast alles bekommt (vor allem unglaublich viele Fische und anderes Seafood, aber auch Obst und Gemüse, Baguette, dunkles Brot, etc.).    

Wir lieben die französische Küche - im Au P'tit Cafe in Noumea haben wir gestern mit Scott und Elena Abend gegessen - ein absolutes kulinarisches Highlight. Zur Auswahl gibt es nur 4 Hauptgerichte und 4 Desserts, die in Abhängigkeit von der Produktverfügbarkeit wechseln. Diese sind mit Kreide auf Standtafeln, die von Tisch zu Tisch getragen werden, geschrieben. 

Unser ursprünglicher Plan war, von Neukaledonien nach Australien zu segeln, was die gängige Route für Segler ist. Das ist wegen Felix nicht möglich. Die Australier haben noch restriktivere Einreisevorschriften für Hund und Katze als die Neuseeländer. Allerdings gibt es eine Sonderregelung für neuseeländische Tiere (Kategorie 1 Land).  Bedingung ist, dass Felix in Neuseeland importiert wird, mindestens 90 Tage in Neuseeland lebt und danach von Neuseeland nach Australien exportiert wird. Zum Ausstellen der Exportpapiere sind nur wenige Tierärzte in Neuseeland berechtigt. Mit dieser Vorgangsweise können wir die Quarantäne für Felix in Australien umgehen. In Australien gibt es nur eine Quarantänestation, die im Umland von Melbourne liegt, wo wir nicht hinsegeln wollen. 

Nächste Woche werden wir voraussichtlich Richtung Neuseeland ablegen. Es tut uns sehr leid, dass wir nicht länger bleiben können. Die drei Wochen, die wir länger in Vanuatu bleiben mussten, fehlen uns jetzt. Aber es wird Zeit - ab 1. Dezember rüstet man sich in Neukaledonien für die Zyklon-Saison. Wir könnten uns vorstellen, hier längere Zeit zu leben. 

21. November 2019: Gestern hat Felix eine für Neuseeland notwendige Therapie gegen interne und externe Parasiten bekommen - die Tierärztin war ausgesprochen hilfsbereit - und heute in der Früh mussten wir mit dem Taxi nach Paita - ca. 25 km von Noumea entfernt - fahren und von der Amtstierärztin das letzte noch ausständige Formular unterschreiben und stempeln lassen. 

Neuseeland

2. Dezember 2019: Auf der Überfahrt von Neukaledonien nach Neuseeland hatten wir eine längere Flaute mit zum Teil spiegelglattem Wasser wie auf einem Gebirgssee. Ansonsten gab es, bis auf Probleme mit dem Unterliekstrecker gleich zu Beginn der Überfahrt, keine besonderen Vorkommnisse.